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WordCamp Europe: Sofia im WordPress-Fieber

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Am vergangenen Wochenende besuchten wir das jährlich stattfindende WordCamp Europe in Sofia, Bulgarien. Rund 950 Gäste tauschten sich zu den Themen Projektmanagement, Kommunikation und Zukunft von WordPress aus – ein abwechslungsreiches Programm für Techniker und Marketingfachleute.

ByoDlBXCYAExxPIPünktlich um 09:30 Uhr begann am Samstag der erste Talk «Beyond the code» von Noel Tock. Wie der Titel bereits vermuten lässt, ging es um den Menschen hinter dem Code – den Entwickler. Noel stellte fest, dass er bei der täglichen Arbeitsflut weniger Zeit für Innovationen und eigene Ideen hat, weniger Zeit um sich persönlich weiterzuentwicklen und neue Dinge zu lernen. Er hat uns einige Tipps gegeben, wie er versucht, Zeit für Kreativität zu schaffen: Effiziente Tools nutzen und ein kleines Set an interessanten Blogs lesen. Mit RescueTime zeichnet er sogar auf, wie viel Zeit er in welchen Programmen und auf welchen Webseiten verbringt. Kurz gesagt: Es ist essentiell, neugierig zu bleiben und die eigenen Arbeitsprozesse zu hinterfragen.

Die Lösung ist häufig bereits vorhanden

Apropos neugierig: Helen Hou-Sandi von 10up, welche die Entwicklung von WordPress 4.0 geleitet hat, nannte das gleiche Motto wie Tock: «Get curious, stay curious». In ihrem Referat ging es allerdings um den WordPress Core. Sie erklärte, wie wichtig es manchmal sein kann, sich den Core genauer anzuschauen. Speziell für fortgeschrittene Entwickler ist es essentiell, die Funktionen des Kerns von WordPress zu kennen. Sehr oft habe auch ich schon gesehen, wie in Plugins oder Themes das Rad neu erfunden wird, dabei gäbe es in WordPress bereits eine Funktion, Klasse oder API dafür.

Unerwartet war der Vortrag «Depression in IT». Ich habe die Beschreibung des Talks nicht gelesen und vermutet, es ginge um wirtschaftliche Depression. Doch das Thema war eher psychologischer Natur. Yana Petrova hat dabei Beispiele genannt von Entwicklern und Projektmanagern in ihrem Umfeld, welche unter Stress und Depressionen leiden. Sie hat uns ihr Rezept vorgestellt, wie man dem entgegenwirken kann. Nicht ganz, was ich an einem WordCamp erwartet hätte, aber definitiv ein wichtiges Thema.

WordPress der Zukunft

Mein persönliches Highlight war Andrew Nacin, ein WordPress Lead Developer. Er hat uns aufgezeigt, wie viel sich im WordPress Core in den letzten Jahren geändert hat und wo Modernisierung durchgeführt wurde. Wir Entwickler wünschten uns manchmal, dass die gesamte Codebasis von WordPress objektorientiert und nach den modernsten Regeln der Kunst aufgebaut ist. Umso überraschter war ich, wie viel von unseren Wünschen offenbar schon in den nächsten WordPress Versionen in die Realität umgesetzt werden könnten. Dabei ist Konsistenz eines der wichtigsten Themen. Heute müssen viele ältere Funktionen von WordPress anders verwendet werden als neuere. Zudem kommt bei einer Funktion nicht immer das raus, was der Name der Funktion vermuten lässt. Diese Inkonsistenz gilt es zu beheben.

Kommentare, Beiträge und Kategorien verwenden bereits heute intern viel gemeinsamen Code. Dies soll weiter vereinheitlicht werden, mit mindestens zwei grandiosen Nebeneffekten: Kategorien erhalten Metadaten, Beiträge erhalten Relationen. Das ermöglicht in der Entwicklung individueller Lösungen für Kunden sowie bei Plugins und Themes ganz neue Möglichkeiten – oder zumindest weniger Umstände bei der Programmierung. Auch die REST API von WordPress soll weiter ausgebaut werden.

Wenig Stoff für Entwickler

Erfahrene Entwickler – und ich denke, da spreche ich nicht nur für mich – konnten zumindest aus den technischen Talks nicht viel mitnehmen. Gerade weil wir vieles schon erlebt haben (etwa die Fallgruben aus «The dark side of speed optimizations») und bereits einen modernen, skalierbaren Webcluster mit nginx und php-fpm im Einsatz haben (ähnlich wie in «Next Generation WordPress Hosting»). Zudem waren die klassischen Entwickler-Vorträge eher für Einsteiger ausgerichtet. Ich persönlich empfand die Business- und Design-Talks deutlich lehrreicher, da ich in diesem Bereich entsprechend weniger Erfahrung habe.

Trotzdem: Die Themen waren sehr abwechslungsreich. Egal, wie man mit WordPress zu tun hat, ich denke jeder konnte eine oder zwei neue Inspirationen mit nach Hause nehmen. Ausserdem holt man sich die interessantesten Erfahrungen sowieso meist direkt bei anderen Entwicklern. So fanden auch neben den Vorträgen einige spannende Gespräche und Wissenstausch statt.

Bild: WP Greek Community auf Twitter.com


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